Gaja
Angelo Gaja wagte bereits 1983 als erster Winzer Sauvignon Blanc in den Gemeinden Barbaresco und Serralunga zu pflanzen. Wer glaubt, dass der Alteni di Brassica ein Mauerblümchendasein führt, hat nicht ganz unrecht: Der Name kommt von „alteni“, kleinen Steinmauern, die die Rebgärten begrenzen, und von „brassica“, einer kleinen gelben Blume, die im Frühling in den Gärten wächst. Alteni di Brassica ist ein eleganter Sauvignon Blanc, der mit aromatischen Noten und feiner Frucht zu überzeugen weiß. Der kleine Bruder des Gaia & Rey, der Rossj-Bass, entstammt der Lage Rossj, die nach Angelos Tochter Rosanna benannt ist. Weiteres Traubengut kommt aus den Gemeinden Barbaresco und Serralunga. Miteinander vermählt erhält man einen blumigen, eleganten Chardonnay mit zarten Vanillearomen. Mit über 25.000 qm Landfläche ist Piemont mit der Hauptstadt Turin die größte Region. Sie umfasst etwa 54.800 ha Rebfläche – diesbezüglich liegt sie „nur“ an sechster Stelle. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde erstmals die Bezeichnung „Piemont“ verwendet (französisch: pied de mont = am Fuße der Berge). Die Rebflächen befinden sich bezeichnenderweise überwiegend am Fuße der Alpen. Ein großer Teil der Rebflächen liegt in hügeligem Gebiet in sonnenreichen Lagen. Die Region liefert die meisten Spitzenweine und besitzt mit über 50 die weitaus meisten DOC-Zonen Italiens, die rund ein Viertel der Wein-Produktion Ausmachen. Das 1859 gegründete Weingut Gaja in Barbaresco wird seit 1961 von Angelo Gaja in der vierten Generation geführt. Er gilt als der große Erneuerer des Piemonteser Weinbaus. 1978 begann Angelo Gaja seine Visionen in die Tat umzusetzen. Er stellte die Südlage unterhalb seines Wohnhauses in Barbaresco von Nebbiolo auf Cabernet Sauvignon um. Sein Vater kommentierte dies im Vorbeigehen mit dem legendär gewordenen piemontesischen Ausspruch „Darmagi“, was so viel heißt wie „schade“! Im Jahre 1988 kaufte die Familie Gaja eine 12 Hektar große Spitzenlage in Serralunga und nannte sie Sperss, was im Piemontesischen so viel wie Sehnsucht bedeutet. Sehnsucht nach einer eigenen Barolo Lage. Das historische Flaggschiff und der wichtigste Wein der Familie Gaja ist der klassische Barbaresco, aus 14 verschiedenen Weingärten. Seit Jahrzehnten zeigt der große Erfolg dieses Weingutes, dass Angelo den richtigen Weg gegangen ist. Angelo Gaja hat ein glückliches Händchen bei der Erzeugung von Weinen, zeigen seine Kunstwerke doch eine große Beständigkeit und Ausdauer im Qualitätsniveau. 1964 begann das Abenteuer der drei Barbaresco-Einzellagen: Die Familie Gaja kaufte eine Weinparzelle nahe dem Ortszentrum von Barbaresco von der Pfarrei Alba und benannte sie nach dem Patron des Domes von Alba San Lorenzo. Der Sori San Lorenzo war 1967 Gajas erster Einzellagen-Wein. Der Weinberg Roncagliette verdankt seine Bedeutung Gaja, der 1967 zwei Parzellen des ganzen Hanges erstand und sie Sorì Tildìn und Costa Russi nannte. Das Wort Sorì bezeichnet die für den Weinbau nahezu ideale Ausrichtung gen Süden. Den Namen Tildìn leitete Angelo Gaja aus dem Spitznamen seiner Großmutter ab. Der erste Jahrgang Sorì Tildìn als Einzellagen-Wein entstand 1970. Der Name Costa Russi entwickelte sich aus dem Wort „costa“, was steiler Hang bedeutet. In Anlehnung an den früheren Besitzer Russi fügte er an Costa noch dessen Namen hinzu. Erst neun Jahre nach dem Kauf der Steillage füllte er 1978 diesen Einzellagen-Wein erstmals ab.