Historie

Historie

Weinkompetenz seit über 155 Jahren:

1859 –
Adolph Segnitz I 1815 – 1874
Adolph Segnitz I
1815 – 1874

Der Lübecker Weinhändler Adolph Segnitz(Adolph I) gründet in Bremen das Weinkontor  A. Segnitz & Co. Da Vater und Großvater bereits in Lübeck als Weinhändler (Weinküper) tätig und eingetragen waren (26. März 1767), kann Segnitz eine fast 250 jährige Weinkompetenz nachweisen.
Adolph I hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwanzig Jahre Erfahrung im weltweiten Weinhandel. Zu Beginn handelte er mit günstigen Weinen und Spirituosen sowie Essig. Über den Seeweg importierte er Weine aus Bordeaux, Samos und der Iberischen Halbinsel sowie Rum aus der Karibik. Sehr profitabel war auch der Handel mit Branntweinen, Arak, Portwein und Sherry. Wie damals üblich, erfolgte der Versand ins Landesinnere ausschließlich in Fässern.

1874 – Die Söhne Hermann I (Teilhaber seit 1871) und Fritz I (Teilhaber seit 1875) übernehmen nach dem Tod ihres Vaters Adolph I die Nachfolge der Firma in 2. Generation. Schon damals genoss die Firma einen ausgezeichneten Ruf bei Weinhändlern, Distributoren, Hotels und der Gastronomie des Landes. Die Firma spezialisierte sich auf den Import und die fachgerechte Reifung von Fassweinen, die erst zum Zeitpunkt der besten Reife in Flaschen abgefüllt und verkauft wurden. Diese Befähigungen entwickelten sich im Laufe der Jahre zwangsläufig, denn durch den Föderalismus Deutschlands bedingt, waren Flaschenweine mit hohen Importzöllen belastet, die nur sehr teure Weine tragen konnten.
Dem Drittgeborenen, Adolph Heinrich Gottlieb (Adolph II), stellte sich eine andere Aufgabe. Er war zunächst Teilhaber bei den Rösing Brothers & Co. in London, später dann alleiniger Eigner. Er erwarb mit seiner Im- und Export-Firma ein riesiges Vermögen und starb 1912 in Bad Kissingen. In seiner Zeit in England betreute er eine Außenstelle der Bremer Firma Segnitz und vermittelte seinen Brüdern so manches Geschäft. Durch die Erfolge der Firma Segnitz wuchsen auch die Kapazitäten, in den Geschäftsräumen und Lägern wurde es langsam eng.

1887 –

Der Löwenhof, das neue, größere Kontor der Firma Segnitz wird bezogen.

Hermann Segnitz I 1847-1895
Hermann Segnitz I
1847-1895
Adolph Segnitz II 1856 - 1912
Adolph Segnitz II
1856 – 1912
Fritz Segnitz I 1851 - 1927
Fritz Segnitz I
1851 – 1927
1895-
Adolph Segnitz III 1881 -1966
Adolph Segnitz III
1881 -1966

Nach dem Tod von Hermann I wird sein Bruder Fritz I der Alleininhaber der Firma. Er ist als Weinhändler anerkannt und bei Lieferanten und Kunden geachtet. Sein Wissen und seine Kontakte in der Weinwelt führen dazu, dass die Firma ihren größten Aufschwung in den Zeiten des Jahrhundertwechsels erreicht. Er importiert hauptsächlich Weine aus Bordeaux, Burgund und edle Süßweine, oder auch Rum aus Jamaika und Batavia- Arak.

Adolph III, Sohn von Fritz I (Teilhaber von 1909 bis 1966), führt die Firma sicher durch zwei Weltkriege und alle anderen Unbilden dieser schweren Zeit.

1909 –
Mitarbeiter der Firma am Löwenhof in Bremen im Jahr 1909.
Mitarbeiter der Firma am Löwenhof
in Bremen im Jahr 1909.

kauft man das bekannte Château Chasse-Spleen in Moulis. Als Alleineigentümer gelingt es Segnitz, den bereits hochgeachteten Namen weiter zu fördern. Leider musste der Châteaubesitz infolge der Enteignungen im Jahre 1918 komplett als Verlust abgeschrieben werden.

 

1942-1944 war Adolph III als Importbeauftragter des Reiches in Beaune tätig und für Weinbauregionen Burgund, Rhône und Provence zuständig. Durch seinen gerechten und fairen Umgang mit den französischen Winzern und Landsleuten, gewann eine hohe Achtung und Akzeptanz. Die Beziehungen in die Regionen konnten gefestigt werden und waren in den Aufbaujahren vor und nach der Währungsreform Gold wert.
Während dieser Zeit ist sein Sohn, Adolph IV mit der Führung der Firma Segnitz betraut.
1944 –
Adolph Segnitz Jr. 1910 -1989
Adolph Segnitz IV
1910 – 1981

Der Löwenhof in Bremen wird bei einem Luftangriff komplett zerstört, was zur Folge hatte, dass man 1948 ohne Warenvorräte in die Währungsreform gehen musste. Unter der Regie von Adolph IV erfolgt der schnelle Wiederaufbau des Löwenhofs. Dies war aber nur durch die Mithilfe von vielen ehemaligen Mitarbeitern und anderen Helfern, denen Segnitz am Herzen lag, möglich. Mit dem Wirtschaftsaufschwung gewann auch Segnitz wieder an Schlagkraft. Aufgrund der vielen guten Kontakte und der langjährigen Geschäftsbeziehungen konnten nicht nur alte Kunden zurückgewonnen werden, sondern auch viele neue Abnehmer geworben werden.

1952 –
Hermann Segnitz II 1923 - 2006
Hermann Segnitz II
1923 – 2006

Hermann II (Teilhaber 1952-2006) tritt in die Geschäftsführung der Firma ein und führt das Unternehmen mit seinem Bruder Adolph IV fort. In den nachfolgenden Jahren wurden auch neue Abnehmer wie Tengelmann, Albrecht und Edeka beliefert. Da der Verbraucher seinen Wein nicht mehr beim Importeur, sondern im Lebensmittelhandel kaufte, war dieser Weg zwangsläufig. Leider spielte hier ein günstiger Preis eine größere Rolle als die Qualität. Schwindende Margen erforderten entsprechende Maßnahmen.

1968 – Hermann II ersetzt sukzessive die günstigen Massenweine durch bekannte und qualitativ hochwertige Weine namhafter Weingüter. Der internationale Weinmarkt beobachtet diesen Richtungswechsel in der Firmenpolitik sehr genau und sucht den Weg zu Segnitz. Hermann II kann durch seine intensive Reisetätigkeit und durch seine persönlichen Kontakte viel Vertrauen aufbauen, was neben der Stabilisierung bestehender Geschäftsbeziehungen auch zu vielen neuen Partnerschaften führte.
1973 – Segnitz erhält den Status „Primary Buyer“ und kann somit als eine von nur 20 Firmen weltweit Original Jamaica-Rum direkt vom Ursprung importieren.
1978 – da sich Adolph V und Fritz II, die Kinder von Adolph IV, beruflich anders orientieren und die Familie von Hermann II kinderlos bleibt, wird Hans-Peter Puchert als zweiter Geschäftsführer berufen und führt die Firma zusammen mit Hermann II.
1989 – Hayo Cölle wird Geschäftsführer, nachdem sich Hermann II aus der aktiven Geschäftsführung zurückzieht. Er bleibt aber weiterhin Teilhaber und Hauptgesellschafter der A. Segnitz & Co..
1991 – Nicht nur aus Platzgründen wechselt der Firmensitz vom Löwenhof im Bremer Hafengebiet zum „neuen“ Löwenhof in Weyhe bei Bremen. Außerhalb Bremens wurde auf der „grünen Wiese“ ein neu erbautes Betriebsgebäude bezogen, um sich den sich ändernden Anforderungen und Abläufen im Vertrieb entsprechend anpassen zu können.
1995 – Hermann II veräußert die A. Segnitz & Co. an die befreundete Familie Underberg, die mit der Schlumberger KG in Meckenheim bereits erfolgreich im Weinimport tätig ist.
2002 – Hans-Peter Puchert und Hayo Cölle gehen in Ruhestand.
2003 – Als Nachfolger tritt Rudolf Knickenberg in die Geschäftsführung der Firma Segnitz ein.
2004 – Heinz-Josef Klaeren wird als weiterer Geschäftsführer der Firma Segnitz berufen. Somit sind die Voraussetzungen für ein weiterhin erfolgreiches Bestehen der Firma geschaffen worden. Mit der neuen, dynamischen Generation ist, ganz im Sinne von Hermann II, die A. Segnitz & Co. GmbH weiterhin ein wichtiger Partner der Top-Gastronomie und des gehobenen Facheinzelhandels in Deutschland.
2014 – Die Underberg Familie verkauft ihre gesamte Wein- und Sektsparte an die Sastre S.A. Holding in der Schweiz, die nun auch die Mehrheitsanteile an der A. Segnitz & Co. GmbH hält.